Haltung braucht Handeln

Als das geheime Treffen von Rechtsradikalen und AfD-Abgeordneten in Potsdam bekannt wurde, die darüber fabulierten, Menschen mit Migrationsgeschichte auszuweisen, auch deutsche Staatsbürger, kippte die Stimmung. Aus stiller Ablehnung wurde öffentlicher Protest. Hundertausende in ganz Deutschland gingen auf die Straße und protestierten gegen rechte Gesinnung und für Menschenwürde und Toleranz. Aus Haltung wurde Handeln.

Selbst die katholischen Bischöfe Deutschlands haben mittlerweile von der Wahl der AfD abgeraten. Unwählbar und nicht vereinbar mit dem christlichen Menschenbild, so ihre ungewohnt eindeutige Haltung. Den Segen verweigert.

Haltung ist wichtig. Nur ohne Handeln ist Haltung nichts. Wenn Hunderttausende aus der Mitte der Gesellschaft auf die Straße gehen und für die Menschenwürde Gesicht zeigen, ist das gut. An der Wahlurne entscheidet sich, ob sie damit zu einem Umdenken derer beigetragen haben, die laut Umfragen die AfD in ostdeutschen Landesparlamenten vorne sehen wollen.

Haltung zeigen ist auch in Unternehmen ein großes Thema. Doch wieviel Haltung ist Mitarbeitenden und Kund:innen zumutbar? Wie politisch darf ein Unternehmen sein? In plakativen Kampagnen, wie aktuell „Zusammenland“, versammeln sich regelmäßig Marken und Logos namhafter Unternehmen und setzen ein wichtiges öffentliches Zeichen. Doch erst wenn aus Haltung Handeln wird, profitiert die Marke und das Unternehmen von Glaubwürdigkeit und Reputation.

Haltung ist Teil der Marke und ohne Marke ist ein Unternehmen nichts. Es gibt Markenexperten, die sagen, Marke ist nicht mehr oder weniger als Haltung. Wer ein Unternehmen führt, führt eine Marke. Sein Produkt, seine Dienstleistung ist ein Versprechen an seine Kund:innen, Mitarbeitenden und Stakeholder. Dieses Versprechen beruht auf Werten, die das Unternehmen glaubwürdig vertreten muss, nach innen wie nach außen. Und diese Werte sind im besten Sinne die Leitplanken für das unternehmerische Handeln. Nur durch sichtbares Verhalten entsteht ein glaubwürdiges Markenversprechen, mit dem sich Kund:innen und Mitarbeitende im Idealfall identifizieren und so zum Unternehmenserfolg beitragen. Das Verhalten zeigt sich z.B. im Umgang mit der eigenen Belegschaft auch und vor allem im Führungsverhalten, der Produktentwicklung, der Wahrung der Menschenrechte innerhalb von Produktions- und Lieferketten oder auch in der Sprache oder dem Verhalten gegenüber Kundinnen und Kunden.

Ohne Haltung keine Marke. Deshalb sollte die Haltung zur DNA jedes Unternehmens gehören. Doch ohne Handeln ist Haltung nichts.    

 

#unternehmenskommunikation
#haltung
#demokratie
#marke
#gehwählen
#zusammenland

Picture of Thorsten Pütsch

Thorsten Pütsch

31. März 2024

Wer ein Unternehmen führt, führt eine Marke. Sein Produkt, seine Dienstleistung ist ein Versprechen an seine Kund:innen, Mitarbeitenden und Stakeholder.

MEHR VON DEN neuenhelden

16. April 2024

Politik als Marke

Politik als Marke Was kann Politik von Marke lernen? Eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt. Kann man oder sollte man beides überhaupt miteinander vergleichen? Kann […]
31. März 2024

Haltung braucht Handeln

Haltung braucht Handeln Als das geheime Treffen von Rechtsradikalen und AfD-Abgeordneten in Potsdam bekannt wurde, die darüber fabulierten, Menschen mit Migrationsgeschichte auszuweisen, auch deutsche Staatsbürger, kippte […]
17. Februar 2024

Der mutigste Mensch

Der mutigste Mensch Alexej Nawalny ist tot. Er war der mutigste Mensch unserer Zeit. Keine Angst. Sein Ideal, seine Werte und seine Überzeugung waren für ihn […]
Cookie Consent mit Real Cookie Banner